Brandmalen auf Weichholz
Wenn man sich dieses kleine Minivideo anschaut, dann seht ihr, wie ich auf einem kleinem Stück Fichte spontan improvisiere.
Wenig Hitze, erzielt bei weichem Holz selbst mit unterschiedlichen Geräten und Brennspitzen schnelle und schöne Ergebnisse.
Wichtig ist dabei, Fichte, Kiefer oder Birke sind weiche Hölzer.
Nehmt wenig Hitze, kennt eure Brennspitzen und nutzt wenig Druck.
Regel 1: Welches Holz willst du brennen?
Holzauswahl:
- Kleine Kisten
- Baumscheibe
- Bilderrahmen
- Hartholz (Eiche, Buche, Teak, Bangkirai oder Bambus)
- Weichholz (Fichte, Kiefer, Sperrholz oder Birke)
- dickes oder dünnes Holz
Beachte bei diesen vielfältigen Möglichkeiten, jedes Holz hat seine Physik und Eigenschaften.
Taste dich ran! Nimm anfangs wenig Hitze und stelle deinen Brandmalkolben langsam höher um die richtige Hitze zu finden und um das beste Ergebnis zu erzielen.
Kräftig dunkel oder schattiert wie bei Grautönen? Die Hitze macht den Unterschied.
Harthölzer brauchen immer etwas mehr Hitze und wollen die Leidenschaft spüren, die du beim Brennen brauchst.
Weichhölzer mögen es sanft und vorsichtiger gebrannt zu werden.
Jedes Holz hat seine Vorlieben und die sollten berücksichtigt werden. Ihr merkt es bei kleinen Kisten, diese bestehen gerne mal aus Fichte oder Sperrholz. Bei Diesen kommt die Holzstärke (Dicke des Holzes) und weiches Material zusammen. Um hier ein schönes Brandbild zu erzeugen, braucht es wenig Hitze und sehr wenig Druck mit der Brennschleife um sauber zu brennen.
Wie bei diesem Beispiel mit den Pusteblumen.
Es ist tatsächlich Mangoholz und somit sehr weich. Obstsorten sind oft weich und eine feine Brennschleife/spitze hat durch den geringen Stromwiderstand schnell zu viel Hitze.
Bei diesem Bild kamen folgende Punkte zusammen:
- wenig Hitze
- kleine Brennspitze (Striche unter 1 mm)
- Weichholz
- Front unterteilt
Sowas wird schnell unsauber gebrannt, darum sollte man aufpassen, wie man sein Brandmalgerät einstellt.
Auch die Dicke des Holzes kann einen großen Einfluss auf deine Stücke haben.
Ist die Brettstärke zu dünn, kann die Hitze sich durch das Holz "fressen" und keine saubere Strichführung zulassen und man bekommt stellenweise "Beulen" in seiner Strichführung.
Regel 2: Stirnholz/ Längsholz
Zu Regel Zwei muss man nicht viel sagen.
Achtet darauf welche Oberfläche ihr habt.
Brennt ihr quer zur Holzfaser oder mit der Holzfaser? Denn brennt ihr auf Stirnholz (quer zur Faser) habt ihr automatisch weicheres Holz, als wenn ihr mit der Faser (längst zur Faser) brennt.
Wie in meinem Beispiel habe ich euch mal Bambus als Hartholz eingebaut. Selbst dunkle und tiefschwarze Brandbilder funktionieren hier nur mit großer Hitze und dann wird es schnell unsauber. Allerdings ist bei meinem Beispiel eher eine Schattierung der Schrift und die tiefdunkle Kontur gewollt. Dennoch bekommt man nie einen tiefschwarzen Brand hin, weil Maserung und feine Unterschiede in der Härte der Maserung bestehen.
Hartholzer die Massiv sind (auch als Leimholz) haben meistens feine Maserung, im Gegensatz zu Weichhölzern, die unruhige Maserung haben. So hat man weiche und härtere Jahresringe, die unterschiedliche Hitze brauchen.
Anders sieht es bei meinem nächsten Beispiel aus:
Diese Low-Key Technik ist ein Bild von der Künstlerin "Kate Fox".
Sie ist mit Ihrer Kunstfigur unglaublich inspirierend und hat mich dazu veranlasst eine neue Technik zu üben. Das Motiv ist komplett Schattiert und im dunkeln, dennoch steht es im Mittelpunkt des eigentlichen Focus.
Es ist aus weichem Lärchenholz gebrannt und die Maserung ist bei Lärche extrem ausgeprägt. Schwarze Motive sind auch dann auf Längsmaserung eine Herausforderung, der man sich dann wirklich stellen muss.
Frust gehört zur Kunst, doch das Weitermachen bedeutet in diesem Fall Leidenschaft!
Gebt euren Bilder die Chance mit eurem Können zu wachsen und testet weiche oder harte Hölzer aus. Lärche hat sehr ausgeprägte Jahresringe und braucht dann sehr viel Geduld beim brennen. Für diese Stück habe ich etwa 16 Stunden gebraucht. Und das nur zum üben...
Regel 3: Welche Brennspitze ist "dein Ding"?
Ganz genau, jeder hat eine Lieblingsspitze in seinem Brandmalsortiment.
Aber bitte! Nutzt so viele Spitzen wie möglich um zu üben und um zu testen.
Regel drei ist klar. Jede Spitze hat Vor- und Nachteile bei jedem Holz. Lernt sie unbedingt kennen, denn kein Maler malt mit nur einem Pinsel.
Jede Spitze hat Ihre Eigenschaften und dient dir schlussendlich um das beste Ergebnis zu erzielen.
Auf diesem Buchenbrettchen habe ich sogar mit einer Kaligrafie-Spitze gebrannt. Die Mühle könnte man auch mit Schattierungen und Konturen brennen. Aber warum nicht mal an seine Grenzen gehen und neue Techniken ausprobieren, damit man seinen Horizont erweitert?
Brennschleifen oder Brennspitzen sind dein Werkzeug, welche dir eine Vielfalt schenken, die man immer erweitern kann.
Wie bei dieser "kleinen Fee".
Ich habe drei verschiedene Brennschleifen benutzt.
- Kaligrafieschleife
- Standardschleife
- Feinschleife
Schattierungen, Kraftprotz und Linienführung fallen bei diesem niedlichen Bild zum verlieben ins Gewicht.
Freihand zu brennen wird dann einfach leichter und die einzige Grenze ist dann irgendwann die eigene Fantasie.
Bei Brennschleifen, Brennspitzen und Stempeln hat man unglaublich viele Werkzeuge, die dann Kunstwerke erschaffen.
Macht euch klar, dass jede Spitze einen eigenen Stromwiderstand hat und sich anders aufheizen wird. Lernt sie in ihrem Charakter kennen und nutzt ihre Vorteile.
Damit Ihr möglichst viele Techniken kennenlernen könnt, schaut euch um und nutzt die Möglichkeiten, die die Brennschleifen bieten.
Diese drei Regeln zu beachten, sind grundlegende Schritte um in der Brandmalerei Erfolg zu haben. Also nutzt sie und zeigt mir eure Ergebnisse.
Hättet ihr mal Interesse an einem kleinen Workshop? Willst du deinen Horizont erweitern?
Dann melde dich sehr gerne!
Euer Peter